Sandoz AG

Sandoz: Neubau in Holzkirchen und Kundl

Sandoz, seit kurzem gänzlich eigenständiger Anbieter von Generika und Biosimilars, hat zwei neue europäische Einrichtungen eröffnet. Insgesamt investierte das Unternehmen 175 Mio. Euro an den Standorten Holzkirchen bei München und Kundl bei Kufstein (Österreich). Gut ein Drittel der Summe stammt aus staatlichen Quellen.

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Mit kurzer Verschnaufpause nach dem etwas wackeligen Börsenstart, der die Eigenständigkeit aus der Verbindung mit Novartis markierte, widmet sich Sandoz nun stärker der eigenen Zukunft. Dazu gehören zwei aufeinanderfolgende Gebäudeeinweihungen, die in der vergangenen Woche in Holzkirchen (bei München) und Kundl (bei Kufstein, Österreich) stattgefunden haben.

In Holzkirchen (großes Bild) wurde das neue Biosimilar-Analyselabor eingeweiht. Das symbolische Band durchschnitten Sandoz-Chef Richard Saynor, Thomas Weigold (Leiter Sandoz Deutschland), Florian Bieber (Leiter Biopharmaceutical-Entwicklung), Claire D’Abreu-Hayling (Leiterin der Forschung bei Sandoz), Peter Stenico (Leiter Biosimilar global, v.r.). Ein Teil der dort in den Neubau und die hochmodernden analytischen Labore mit viel Robotertechnologie investierten 25 Mio. Euro kommt aus einer „Projektförderung“ betitelten millionenschweren Standorthilfe des bayerischen Wirtschaftsministeriums. In Zukunft sollen rund 150 Beschäftigte auf dem gut 2.000 Mitarbeiter zählenden Sandoz-Campus im Süden Münchens die regulatorisch geforderten komplexen Analysedaten für neue Biosimilar-Produkte zur Verfügung stellen.

Während Saynor und Bieber aus Basel angereist waren, ist dort am – wegen der Schweizer Börsennotiz notwendigen – Hauptsitz mit rund 200 Topmanagern die nun kleinste Einheit von Sandoz angesiedelt. Der größte Standort befindet sich derzeit in der Region Kufstein, wo sich in Kundl und Schaftenau fast 3.000 Mitarbeiter mit biopharmazeutischen Produktionslinien in großen Tanks beschäftigen. Dort wurde der mit rund 150 Mio. Euro bezifferte Neubau,  wegen seiner strategischen Bedeutung für die Medikamentenversorgungssicherheit der EU mit rund 50 Mio. Euro aus österreichisch-europäischen Quellen kofinanziert, eingeweiht: Das Geld steckt nun in der letzten in Europa ansässigen vollständigen Entwicklungs-und Produktionsstätte für Penicillin.

Die Sandoz-Vertreter nutzten die Gelegenheit, um auf die Bedeutung der Biosimilar-Entwicklung für das Unternehmen hinzuweisen, aber auch auf die damit mögliche Versorgung von globalen Regionen, deren Gesundheitssystem weniger weit entwickelt ist, als in westlichen Industrienationen. Derzeit macht Sandoz den Großteil des Umsatzes mit Generika, der Anteil von Biosimilars trägt etwa 25% dazu bei. Die in Entwicklung befindlichen rund 25 neuen Biosimilars sollen dies laut Florian Bieber aber bald schon ändern. Dabei stehen zwar aktuell Holzkirchen und Kundl als Standorte im Scheinwerferlicht, doch Sandoz hat mit einer noch größeren Investition in Slowenien (über 400 Mio. Euro) bereits signalisiert, dass ein noch größerer Schub in die Produktionskapazitäten erfolgen muss, wenn man auf dem Weltmarkt der Biosimilars aus Europa heraus auch zukünftig mitspielen will.

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